[Feuerwehrkapelle (1880-1887)] [Gründung (1909-1928)] [3. Reich (1933-1940)] [Nachkriegsdeutschland (1949-1957)] [Stadtkapelle heute]

Die Feuerwehrkapelle von Asperg

In den Akten der Feuerwehr Asperg ist unter dem Jahr 1880 vermerkt: Frau Kaufmann Lutz Wwe. stiftet der Feuerwehr 100 Mark zu nützlicher Verwendung. In seiner Sitzung am 10. Juli. 1880 beschließt der Verwaltungsrat der Feuerwehr: Die von der Frau Kaufmann Lutz. Wwe. gestifteten 100 Mark soweit solche nach Abzug der für letztmalige Bewirtung der Feuerwehr verwendeten Kosten noch verfügbar sind, zu Anschaffung von Musikinstrumenten zur Verfügung zu stellen und die weiteren Kosten mittels Privatbeiträgen zu beschaffen. An Instrumenten wurden für erforderlich gehalten: 1 Piston, 1 Flügelhorn, 1 Es-Trompete, 2 Althörner, 1 Baß. Ferner waren 6 Bücher vorgesehen, 60 Mark für den Lehrmeister und ebensoviel für die Schüler, für Vesper und dergleichen.

Schon am 11. Juli 1880 verpflichteten sich Jakob Nüssle, Wilhelm Gerber, August Neff, Gottlieb Kauhl und Wilhelm Krieg als Musiker der Feuerwehr beizutreten und bei solcher in dieser Eigenschaft zu bleiben bis mindestens 1. Januar 1887. Am 31. Dezember war es dann soweit, daß die Feuerwehrmusik soweit ausgebildet war, daß sie sich den von der Feuerwehr gewünschten Aufgaben unterziehen konnte. Der gesamte Aufwand betrug 322,15 Mark.
Zur Fortübung der Musiker sollen durch den bisherigen Leiter Herrn Schank aus Bietigheim weitere Unterrichtsstunden erteilt werden. Einige Auszüge aus den Statuten: Übungen dürfen nicht im Wirtshaus stattfinden. Die Musik hat unentgeltlich tätig zu sein bei allen vom Ortsvorsteher oder Hauptmann der Feuerwehr angeordneten Musterungen und Übungen der Feuerwehr. Die Musiker unterliegen bei diesen Dienstverrichtungen den Statuten der Feuerwehr und haben aus ihrer Mitte einen Führer zu wählen, dem sie im Dienste Gehorsam schuldig sind.

Zu Vergnügungen, die der Vorstand des Verwaltungsrats oder das Feuerwehrkommando bestellt, muß die Musik Dienste leisten, sie erhält

  1. bei Vergnügungen der Mitglieder eines der drei ersten Züge 1,50 Mark für jeden Musiker für 4 Stunden Dienstzeit
  2. desgleichen vom 4.5. und 6. Zug 2 Mark für jeden Musiker
  3. beim Feuerwehrball 3 Mark für jeden Musiker.

Als Obmann der Musiker im Dienste der Feuerwehr, wurde Jakob Nüssle ernannt. Am 3.Mai 1881 wurde dann u.a. bestimmt: Die Musikübungen von Obmann Nüssle haben wöchentlich mindestens einmal bei Strafvermeidung stattzufinden, ohne Belohnung für Lehrer und Musiker und zum "Dienste beim Marsch" wurden 2 Marschübungen für die nächsten 3 Wochen angesetzt. Im Protokoll vom 14.Januar 1882 heißt es: Zur Feier des Jahresschlusses hat die Feuerwehrmusik auf dem Marktplatz hier in Gemeinschaft mit dem Gesangverein mehrere Lieder vorgetragen, wofür der Feuerwehrmusik 6 Mark verwilligt wurden. Auch erhielt in dieser Sitzung der Musikobmann für die Zeit der Musikübungen einen Rathausschlüssel.

Im Jahr 1887 erfolgte dann eine Umwandlung der Feuerwehr. In diesem Zusammenhang beschlossen die bürgerlichen Kollegien, vom 1. Apri1 1887 an die seither bestandene Musik eingehen zu lassen und an deren Stelle für die Feuerwehr 4 Hornisten und 2 Tambours einzuteilen. 5 noch vorhandene Instrumente wurden mit den Noten und Liederbüchern im Aufstreich verkauft und dafür zusammen 72,50 Mark erlöst. Dies war zunächst das Ende der Feuerwehrmusik.


Letzte Änderung am 21.04.2018 durch Schriftfuehrer@stadtkapelle-asperg.de